Spanien... ist als Urlaubsland und als Produzent von leckeren und preiswerten Rotweinen sehr beliebt. Aber wer kennt schon die großen Weine dieses Landes, vor allen die Weißweine? Wer war schon einmal in den dramatischen Anbaugebieten in Galicien oder im Priorat, wo in 1000 Meter Höhe 100 Jahre alte Reben auf kargen Böden aus Granit, rotem Schiefer oder Sand wachsen? Das größte Weinbauland der Welt ist ein unbekannter Riese. In keinem meiner Weinevents gibt es so viele Überraschungen wie in diesem. Aber höchst positive Überraschungen!
Wir beginnen mit einem Schaumwein zum 1-Gang, der in Spanien eigentlich Cava heißt.
Die besten Winzer vermarkten ihre Schaumweine allerdings nicht mehr unter der DO Cava, weil die meisten Weine zum Industrieprodukt verkommen sind. Manuel Raventos ist einer dieser Winzer, und sein Schaumwein De la Finca Brut Nature 2021 ist ein klassischer Blend aus den Reben Xarel.lo, Macabeo und Parellada mit 36 Monaten Hefelager.
Die Trauben wachsen auf fossilen Meeresböden im biodynamischen Anbau, auf Hanglagen im Penedes in Katalonien. Es ist es ein superfeiner Schaumwein mit Mineralität und großer Frische. Was für ein Unterschied zu einem Supermarkt Cava.
Bei den Weißweinen zum 2-Gang habe ich zwei spanische Kultweine gewählt, einen Wein der Moderne und einen der Tradition.
Vor 20 Jahren kannte kein Sommelier (auch ich nicht) die Rebsorte Godello oder das Anbaugebiet Valdeorras in Galicien. Dann kam der "As Sortes" von Rafael Palacios (der Bruder von Alvaro, s.u.) und einer der besten spanischen Weißweine war geboren. Es ist unser erster Weißwein.
Der zweite Weißwein ist ein Wein der Tradition, ein weißer Rioja, aber auch modern interpretiert. Der "Capellania" von Marques de Murrieta wird oft der Montrachet der Rioja genannt. Uralte Viura Reben in Hochlagen gewachsen mit dezentem Holzausbau. Was für eine schöne Textur, kraftvoll-cremig und mit Tiefe, aber trotzdem mit feiner Eleganz.
Diesen beiden Weinen im Burgunderstil gibt Robert Parker übrigens 95 Punkte.
Zum 3-Gang gibt es die ersten beiden Rotweine. Zunächst der vielleicht klassischste spanische Wein des ganzen Abends, der Rioja Gran Reserva 904 aus dem Jahrgang 2015 vom Weingut La Rioja Alta. Ein seidiger Wein mit Backpflaume, Gewürzen, Rosinen, Schokolade und Kokosaroma vom Ausbau in amerikanischen Barrique. Ein wunderbarer Wein.
Als in den 1990 Jahren das Anbaugebiet Priorat in Katalonien wiederentdeckt wurde, war wieder ein Palacios beteiligt, dieses Mal Alvaro Palacios. Hier wachsen sehr alte Garnacha Reben auf steilen Hängen in 1000 Meter Höhe und roten Schiefer (bei meinem letzten Besuch im Weinberg, bin ich beinahe abgestürzt). Von hier kommen Weine von mystischer Tiefe und Konzentration. Alvaros bester Wein, der "L'Ermita" ist mit 1000 Euro viel zu teuer für unseren Club. Aber sein "Finca Dofi" (kenne ich), bekommt von Parker für den Jahrgang 2021 auch schon wieder 98 Punkte. Den nehmen wir.
Zwischenbemerkung: Den Zusammenhang von Höhenlagen, steinigen Böden, alten Rebstöcken und Qualität, vor allem in südlichen Anbaugebieten, mache ich dann gerne anhand der Weine in der Verkostung deutlich.
Der erste Rotwein zum 4-Gang kommt vom berühmtesten spanischen Weingut überhaupt, der Bodega "Vega Sicilia"
Wow.. sagen jetzt die Spanien-Kenner! Das ist eigentlich ein Wein für meine Prestige-Weinevents. Der Valbuena 5°anos 2018 aus dem Ribera del Duero, ist einer der „Fine-Wine“ Klassiker der Weinwelt. Ein Tinto Fino, so heißen die Tempranillo im Ribera del Duero und die 5 bedeutet, dass der Wein erst nach 5 Jahren das Weingut verlässt. Bei unserer Verkostung ist er dann 7 Jahre gereift.
Der letzte Rotwein ist dann wieder ein großer spanischer Wein der neueren Zeit, ein Wein aus der Rebsorte Mencia und dem Anbaugebiet Bierzo in Galicien. Wieder eine unbekannte Rebsorte aus einem kleinen Anbaugebiet mit dramatischen Weinbergen in großer Höhe und alten Reben. Und wie zuvor in Priorat hat wieder Alvaro Palacios die Weine von dort bekannt gemacht. Sein dortiges Weingut Descendientes de J. Palacios wird von seinem Neffen Ricardo geführt und der Wein Moncerbal Mencia bekommt von Parker immer 97-99 Punkte.
Und wie schmeckt der Wein? Für Alvaro ist es der rote Burgunder Spaniens.
Und zum 5-Gang, dem Dessert, gibt es etwas Süßes. Den 30 Jahre alten V.O.R.S Sherry „Noé“ von Gonzalez Byass aus Andalusien.
Die Trauben aus der Rebsorte Pedro Ximénez werden in der Sonne getrocknet. Die Gärung wird durch Zugabe von Alkohol gestoppt und der Wein reift dann 30 Jahre in einer Solera Fassreihe. Ein mahagonifarbener Weißwein mit Schokoladenaroma und zum Glück graziöser Säure, als Kontrast zum hohen Zuckergehalt.
Hier folge ich gerne der Dessertempfehlung des Winzers: lauwarmer Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern und Walnusseis.
Bei meinem Gourmet-Weinevent „Spanien (1)“ entspricht die Weinauswahl mancher Weine nicht dem gängigen Klischee über spanische Weine. Soll es auch nicht. Aber vertrauen Sie mir, es sind alles große spanische Weine. Das Motto des Abends ist wie schon oben beschrieben: überraschen lassen und genießen.
Auch diese Veranstaltung, mit diesen Weinen, gibt es nur zwei Mal.
Hier sehen Sie das Menü >>>
Im Veranstaltungspreis eingeschlossen sind:
- 5-Gang Menü
- 8 Sorten Premium-Weine
- Wasser & Brot
- Verkostungsblätter
- 4,5 Std. Veranstaltung
Der Veranstaltungspreis beträgt 240,- Euro p.P. (ein Club-Card Rabatt wird abgezogen)
Hinweis: Bitte reservieren Sie gleich ein Zimmer, wenn Sie auch übernachten wollen (direkt bei Diedert oder Döpfner).
Die Menüs sind auf die Weine abgestimmt. Lebensmittelunverträglichkeiten können bei der Anmeldung berücksichtigt werden. Ein veganes Menü ist nicht möglich.
Eintrittskarten
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Außerdem gibt es noch folgende Gourmet-Weinevents
Gourmet-Weinevents veranstalte ich in Frankfurt und Wiesbaden
