Das Event „Internationale Top-Weine (2)“ ist der zweite Teil der Reihe. Auf vielfachen Wunsch soll die Reihe immer mit dem berühmtesten Champagner der Welt, dem Dom Perignon beginnen. Also gut, bis auf weiteres. Es ist allerdings der einzige Wein, der sich wiederholt.

Der „Dompi“, wie er in der Branche genannt wird, ist der erfolgreichste Wein des Luxus-Konzern LVMH und die genaue Stückzahl ist geheim. Es ist immer ein Jahrgangs-Champagner, der viele Jahre in der Flasche reift und erst nach 10 Jahren auf den Markt kommt. Ein wunderbarer Begleiter zu unserem 1. Gang und zur Einleitung dieses Abends.

Zum 2. Gang gibt es Fisch und als Begleitung zwei Weißweine.

Der erste Wein ist wahrscheinlich der beste reinsortige Chardonnay Italiens, der Löwengang von Alois Lageder aus Südtirol. In den 80er Jahren, war es der erste Kultweißwein Südtirols. Die Reben sind 50 Jahre alt und wachsen auf Dolomitgestein in 300 Meter Höhe und mit biodynamischem Anbau. Nach der Spontangärung folgt der Ausbau im Holz. Es ist ein burgundischer Chardonnay, unglaublich cremig, aber nie fett und immer mit Frische und Mineralität.

Auf den zweiten Wein bin ich ganz besonders stolz. Es ist der Silex der Domaine Dagueneau, der berühmteste Pouilly Fumé den es gibt, also 100% Sauvignon Blanc auf Feuerstein gewachsen.

Eigentlich liegt der Wein weit über meinem Budget, aber weil ich eine Kiste bekommen konnte, bin ich schwach geworden. Ein Wein, bei dem man die Rebsorte und die Herkunft blind erkennen kann. In der romantischen Komödie „Paris kann warten“, spielt er auch eine Rolle (mehr sage ich nicht).

In der Eventreihe „Internationale Top-Weine“ gibt es immer 4 Rotwein-Sorten, zwei Sorten zum 3-Gang und zwei zum 4-Gang.

Zum 3- Gang gibt es fruchtbetonte, filigrane Weine und oft auch ältere Jahrgänge sind.

Und genau so ein gereifter Wein ist dann auch der erste dieser Verkostungsgruppe, der Poggio All’Oro 2012 Riserva. Es ist ein Brunello die Montalcino und der beste Wein, den das Brunello Weingut Castello Banfi abfüllt. Der Brunello zählt zu den großen Weinen Italiens und vor allem die Riserva Abfüllungen entwickeln im Alter die von Weinliebhabern so geschätzten Tertiäraromen.

Unser zweiter Wein ist ein roter Burgunder. Die Domaine Meo-Camuzet zählt zu den großen Namen an der Cote D’Or und ich bin froh, dass ich Ihnen einen dieser Weine präsentieren darf.

Der Pinot Noir den wir verkosten ist sogar ein Premier Cru, der AOC Nuits-St-Georges „Aux Boudots“ 1er Cru 2019. Die Weine von Meo-Camuzet sind konzentriert, mit feiner Fruchtsüße und typisch burgundisch. Auf diesen Wein freue ich mich ganz besonders, auch wenn er wieder zu teuer war

Zum 4-Gang sind die Rotweine jetzt opulenter. Der erste ist ein Italiener.

Die drei berühmtesten Kultweine Italiens heißen: Ornellaia, Sassicaia und Masetto. Alle drei Weine sind streng limitiert und sehr teuer. Der letzte, mit rund 1000 Euro im Einkauf für meinen Weinclub unerreichbar, aber die ersten beiden sollen doch in meinen Top-Weine Veranstaltungen vorkommen. Alle drei Weine sind Supertoskaner aus Bolgheri, und wir beginnen in diesem Event mit dem Ornellaia, ein Wein im Bordeauxstil, d.h. es ist ein Rebsortencuvée aus überwiegend Cabernet Sauvignon. Unser noch junger Jahrgang 2021 kann sein italienisches Temperament nicht verbergen und er wird, auch bei noch nicht so erfahrenen Rotweintrinkern, einen phänomenalen Eindruck hinterlassen.

Der zweite Wein ist ein Amerikaner?

Es war die größte Sensation der Weinwelt in den letzten 50 Jahren, der "Judgment of Paris" am 24.Mai 1976. Der Weinhändler Steven Spurrier veranstaltete eine Weinprobe und lud dazu die Presse, viele Weinkritiker und prominente Chateau Besitzer ein. Sie alle mussten in einem Wettkampf berühmte Grand Cru Weine aus Bordeaux, Burgund und die besten Weine auf Kalifornien blind (verdeckt) verkostet und bewerten. Auf den vorderen Plätzen lagen immer die Weine aus Kalifornien. Der französische Wein-Adel war angefressen („ausgerechnet die Amis“), und man hat versucht, die Ergebnisse zu vertuschen.

Wie dem auch sei, die großen kalifornischen Weine gehören heute zu den Top-Weinen in der Weinwelt. Gewählt habe ich einen Wein, der von fast allen Testern, auch von Parker, 98-100 Punkte bekam. Der Spottswood Cabernet 2019, der beste Wein des Weingutes. Wieder ein Wein im Bordeauxstil von einem biodynamischen Bilderbuchweingut im Napa Valley, über das ich einiges zu erzählen weiß.

Zum 5.Gang gibt es dann ein alter Tokajer, der Oremus Aszú Takaji 5 puttonyos 1993.

Die Fürstenhäuser im 16. und 17. Jhd. kannten noch keinen Sautern aus Bordeaux, sie tranken die Süßweine aus Kapstadt (Constantia) oder die aus Ungarn (Tokajer). Bei unserem Weißwein aus regionalen ungarischen Rebsorten wurden während der Gärung 5 Butten edelfaule Trauben beigegeben und danach ist er 2 Jahre im Holz gereift. Der Wein ist 32 Jahre alt und hat eine pikante Säure die im Kontrast zur Süße steht. Im Vordergrund steht eine große Vielfalt von exotischen Aromen und in der Tiefe eine elegante Firne. Das Weingut Oremus ist der renommierteste Hersteller von Tokajer Wein und heute im Besitz des spanischen Kultweinguts Vega Sicilia.

Dieser Wein wird wahrscheinlich das Publikum spalten. In die, die 10 cm über dem Boden schweben und in die, die sich kopfschüttelnd abwenden. Aber Philipps geniales Dessert wird sie alle versöhnen.

Eine Beschreibung der Veranstaltungsorte finden Sie hier>>